Natürliche Muster und Bedürfnisse

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Schlaf ist ein Entwicklungsvorgang und Reifungsprozess, der in Wellen und nicht linear verläuft. Schon im Mutterleib schlafen Babys, weshalb schlafen nicht erlernt werden muss. Babys befinden sich viel im Traumschlaf/REM-Schlaf, d.h. im aktiven Schlaf. Dieser ist störanfälliger. Der Traumschlaf bzw. oberflächlichere Schlaf ist wichtig für ihre Entwicklung sowie auch eine physiologische Schutzfunktion bezüglich SIDS. Wir Erwachsenen schlafen auch nicht durch, ohne aufzuwachen.

Die Schlafentwicklung ist individuell, genau wie die motorische und sprachliche Entwicklung. Diese individuellen Unterschiede im Schlafverhalten von Babys machen es umso wichtiger, den natürlichen Schlafbedarf und die Schlafdauer jedes Kindes zu verstehen. Ab wann Babys durchschlafen, erfährst du in folgendem Beitrag.

Veränderungen im Schlafverhalten von Säuglingen bis zum Kleinkindalter

Auch der Schlafbedarf eines Kindes ist individuell und angeboren, daher ist er auch sehr unterschiedlich. Die sogenannten Schlafbedarfstabellen sind eher Richtwerte als absolute Standards, die auf jedes Kind anwendbar sind. Wie viel Schlaf Babys tagsüber und nachts brauchen, ist ebenfalls sehr individuell.

Die Schlafdauer eines Menschen ist ebenfalls angeboren. Sie ändert sich im Laufe des Lebens. Bei Säuglingen nimmt der Schlaf einen großen Teil des Tages ein und nimmt im Laufe der Zeit immer mehr ab.

Müdigkeitszeichen von Babys

Müdigkeitszeichen bei Babys sind individuell und können von Kind zu Kind stark variieren. Einige der typischen Anzeichen sind:

      • an die Ohren fassen

      • Augen reiben

      • quengeln

      • gähnen

      • Bedürfnis nach Nähe

      • in die Leere starren

      • glasiger Blick

      • überstrecken

      • aufdrehen

    Aber auch hier gilt – Schlaf ist sehr individuell. Denn es gibt auch Kinder, bei denen man überhaupt keine Müdigkeitszeichen erkennen kann.

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    Einschlafen ist ein Trennungsprozess

    Für Kinder ist einschlafen ein Trennungsprozess. Wichtig ist, dass sie sich entspannen und sicher fühlen können. Neben den Einschlafbedürfnissen gibt es Einschlafangewohnheiten. Angewohnheiten kann man verändern, wenn sie nicht mehr passen. Bedürfnisse sollen nicht verändert werden.

    Bedürfnisse sind: Körperkontakt, Stillen, Wärme, Nähe (bei den Eltern liegen, gehalten werden, kuscheln, etc.)

    Angewohnheiten sind: nachts getragen werden, im Kinderwagen hin- und hergeschoben werden, nur aufrecht einschlafen können, an den Haaren der Eltern zupfen und wühlen, an der Brustwarze oder am Ohr zwirbeln, hüpfend auf dem Pezziball einschlafen, in der Federwiege mit Motor einschlafen, nur im Tragetuch schlafen können, etc.

    Die Bedeutung von Einschlafritualen

    Einschlafrituale und eine abendliche Routine können das Einschlafen und Schlafen fördern sowie das Zubettgehen ruhiger gestalten. Sie geben den Kindern Sicherheit und ermöglichen es ihnen, den Ablauf nachzuvollziehen. Es ist jedoch wichtig, flexibel zu bleiben, da sich die Bedürfnisse und das Schlafverhalten von Babys mit ihrer Entwicklung verändern können.

    Schlaftraining

    Die Verwendung von Schlaftrainings wird vom Verein für ganzheitlichen Kinderschlaf (VGKS) abgelehnt, da wir davon überzeugt sind, dass diese Maßnahmen negative Auswirkungen haben können. Mehr dazu findest du im Blogartikel „Warum Schlaftraining für Babys schlecht ist“.